Die Rosa-Luxemburg-Stiftung ist eine international tätige, progressive Non-Profit-Organisation für politische Bildung. Seit ihrer Gründung im Jahr 1990 beschäftigt sich die Stiftung mit der Analyse sozialer Prozesse und Entwicklungen weltweit. In Zusammenarbeit mit vielen Organisationen rund um den Globus arbeitet sie an demokratischer und sozialer Partizipation, Ermächtigung von benachteiligten Gruppen, Alternativen für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung, Konfliktverhütung und friedlichen Konfliktlösungen. Ihre internationalen Aktivitäten zielen darauf ab, mit Hilfe von wissenschaftlichen Analysen, öffentlichen Programmen und Projekten in Zusammenarbeit mit Partnerinstitutionen politische Bildungsangebote anzubieten. Um die verschiedenen internationalen Projekte betreuen und koordinieren zu können, hat die Stiftung 17 regionale Büros in verschiedenen Teilen der Welt aufgebaut. 2013 genießt die RLS Konsultativstatus innerhalb des Wirtschafts- und Sozialrats (ECOSOC) der Vereinten Nationen.


Das New Yorker Büro der Stiftung mit Sitz in Manhattan (275 Madison Avenue) öffnete seine Türen im Jahr 2012. Es erfüllt zwei Hauptaufgaben: sich mit Themen der Vereinten Nationen zu beschäftigen, was die Kooperation mit Menschen und politischen Vertretern der südlichen Halbkugel einschließt, und mit nordamerikanischen (US-amerikanischen und kanadischen) Progressiven in Hochschulen, Gewerkschaften, sozialen Bewegungen, fortschrittlichen Institutionen und Think-Tanks zusammenzuarbeiten. Der Direktor des Büros ist Stefan Liebich. Das New Yorker Büro ist Teil des globalen Netzwerkes der Rosa-Luxemburg-Stiftung.


Team

Stefan Liebich

Direktor

Stefan wurde in der Deutschen Demokratischen Republik geboren. Er war 12 Jahre lang Mitglied des Deutschen Bundestages und dort Außenpolitiker. Seit dem 1. März leitet er das Büro der Rosa-Luxemburg-Stiftung in New York.

David Williams

Direktor des Programms für Internationale Klimagerechtigkeit

David ist als Sohn britischer Eltern in Deutschland geboren. Er hat Geographie und Politikwissenschaft mit Fokus auf Klimawandel und Governance studiert. Vor seiner Stelle bei der RLS arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Climate Service Center Germany („GERICS“) in Hamburg. Danach erhielt er ein Mercator-Forschungsstipendium, welches er am Istanbul Policy Center (IPC) absolvierte.

Claudette Chanoine

Financial Manager, Dokumentation

Claudette wurde in Port-au-Prince, Haiti, geboren und seit 2014 im Team der RLS NYC. Sie hat einen Bachelor in Buchhaltung und einen Master in Betriebswirtschaft. Claudette spricht Französisch, Englisch und Italienisch.

Mariana Fernández

Projektmanagerin Vereinte Nationen und Verantwortliche für Öffentlichkeitsarbeit

Mariana wurde in Buenos Aires, Argentinien, geboren und erwarb 2011 ein Lizenziat in Kunstgeschichte und -theorie an der Universidad de Buenos Aires. Bevor sie 2016 zur RLS-NYC kam, arbeitete sie als Referentin für Menschenrechte, Kultur und Presse in der argentinischen Botschaft in Tel Aviv und als Ausstellungsmacherin in einer nationalen Kunstsammlung in Buenos Aires.

Julian Lattimore

Projektmanager Nordamerika / Vereinte Nationen

Julian gehört seit 2022 zum Team der RLS-NYC. Davor arbeitete er als Programmleiter bei Smile Train, einer international tätigen, gemeinnützigen Organisation. Julian hat einen M.A. in Internationale Beziehungen im Rahmen des Julien J. Studley Graduate Programs der New School absolviert sowie seinen B.A. an der Rutgers University, der staatlichen Universität von New Jersey.

Neal Meyer

Assistent der Büroleitung

Neal ist in Boston, Massachusetts, geboren und ist Teil des Teams der RLS-NYC seit 2022.

Maria Savel

Projektmanagerin Nordamerika / Vereinte Nationen

Maria kam 2020 zum Team der Rosa-Luxemburg-Stiftung in New York. Zuvor arbeitete sie als Redakteurin am United Nations University – Centre for Policy Research und für die World Politics Review. Sie hat einen M.A in EU International Relations and Diplomacy Studies vom College of Europe in Brügge, Belgien, und einen B.A. von der University of Pittsburgh.

gaya
Gaya Sriskanthan

Projektmanagerin des Programms für Internationale Klimagerechtigkeit

Gaya arbeitet zu Klimagerechtigkeit, nachhaltiger Ressourcenbewirtschaftung, indigenem Völkerrecht sowie der nachhaltigen Entwicklung für Organisationen wie den Vereinten Nationen, internationalen NGO’s und der britischen Regierung. Bevor sie zur RLS kam, arbeitete sie an Finanzierungsmodellen für erneuerbare Energien in demokratischem Besitz in Kooperation mit Genossenschaften und community-orientierten Organisationen in den USA. Sie hat einen Master of Science in Ökologie an der Universität von Aberdeen absolviert.


Globales Netzwerk


Rosa Luxemburg

Die Rosa-Luxemburg-Stiftung trägt den Namen einer der großen Frauen des 20. Jahrhunderts. Rosa Luxemburg (1871-1919) war eine herausragende Vertreterin der europäischen sozialistischen Bewegung. Mit all ihrer Kraft versuchte sie, den Ersten Weltkrieg zu verhindern, der dann von 1914 bis 1918 tobte. Neben Karl Liebknecht war sie die wichtigste Repräsentantin internationalistischer und antimilitaristischer Positionen in der SPD. Sie war eine leidenschaftliche Kritikerin des Kapitalismus und schöpfte aus dieser Kritik die Kraft für radikales Handeln. Voller Hoffnung begrüßte sie die russische Revolution, blieb als revolutionäre Demokratin aber kritisch und wach: Hellsichtig attackierte sie frühzeitig die diktatorische Politik der Bolschewiki.

Rosa Luxemburg gehörte Zeit ihres Lebens benachteiligten, oft verfolgten Minderheiten an. Bedingt war das zum einen durch Geburt und Schicksal: Sie war Jüdin – und wenn sie auch zur Religion keinen Bezug hatte, entging sie doch nicht dem Antisemitismus. Sie war Polin – zu einer Zeit, als Polen deutscher und russischer Herrschaft unterworfen war. Bedingt war es zum anderen aber auch durch ihren Willen zu einem selbstbestimmten Leben – gegen die engen Konventionen ihrer Zeit.

Rosa Luxemburg war eine promovierte Akademikerin – zu einer Zeit, da noch kaum Frauen studierten. Sie war eine der wenigen Frauen in der aktiven Politik – Vorurteile gegenüber Frauen, die in der Öffentlichkeit eine Rolle spielten, waren bis weit in die linken Parteien hinein verbreitet.

Rosa Luxemburg lebte ihre Lieben nicht als Ehefrau – eine Provokation wider die Moralvorstellungen ihrer Zeit.

Rosa Luxemburg war eine Exilantin. Trotz ihrer deutschen Staatsbürgerschaft blieb sie in den Augen ihrer politischen Feinde eine Ausländerin, eine Polin.

Rosa Luxemburg war eine radikale Linke – in ihrer damals besetzten polnischen Heimat ein todeswürdiges Verbrechen, in ihrer deutschen Wahlheimat ein Grund für stete Verfolgung.

Rosa Luxemburg ist Märtyrerin der deutschen Novemberrevolution. Sie wurde am 15. Januar 1919 von Mördern in Uniform erschlagen – Leuten, die zu jenen Kreisen gehörten, die später offen die Übergabe der Macht an die Nationalsozialisten unterstützten.

Rosa Luxemburgs Schicksal ist untrennbar verbunden mit der Entwicklung der deutschen Arbeiterbewegung, den Kämpfen zwischen ihren verschiedenen Strömungen und schließlich ihrer Spaltung. Sie war Mitglied der SPD, Mitbegründerin der Spartakusgruppe und dann der KPD.

Rosa Luxemburg ließ und lässt niemanden gleichgültig. Kompromisslos und stimmgewaltig vertrat sie ihre Überzeugungen. Mit menschlicher Wärme und mitreißendem Temperament vermochte sie viele für sich zu gewinnen, die sich vorurteilsfrei auf sie einließen. Verschreckt indes reagierten jene, die sich ihr nicht gewachsen fühlten.

Rosa Luxemburgs unversöhnlicher Kampf gegen den Krieg und die Radikalität, mit der sie auf der Verbindung von politischer Freiheit und sozialer Gleichheit bestand, haben auch heute nichts an Strahlkraft verloren.

Die Rosa-Luxemburg-Stiftung fühlt sich dieser demokratischen Sozialistin verpflichtet.

Rosa – Der Film: Barbara Sukowa über ihre Rolle als Rosa Luxemburg

Rosa Remix: Unser neues Buch über das Leben und Erbe Rosa Luxemburgs (deutsche Übersetzung folgt).

Rosa als Comic: „Red Rosa“ von Kate Evans, herausgegeben von Verso Press in Zusammenarbeit mit der RLS–NYC. Im Video zum Comic spricht Kate Evans über „The Making of Red Rosa“.

Video: Video mit Kathleen Chalfant Lesung aus Briefen von Rosa Luxemburg, November 2012.

Link: The Letters of Rosa Luxemburg (veröffentlicht im Jahr 2011 mit Unterstützung der Rosa-Luxemburg-Stiftung)

Download: Rosa Luxemburg oder: Der Preis der Freiheit (veröffentlicht vom Karl-Dietz-Verlag)

Lektüre: Interview mit RLS-NYC Co-Leiterin Stefanie Ehmsen über Rosa Luxemburg und Feminismus, in: “The Socialist”, 1/2013.


Kontakt

Pressekontakt:
Mariana Fernández
mariana.fernandez [at] rosalux.org

Postadresse: Rosa Luxemburg Stiftung, Inc. 275 Madison Avenue, Suite 2114 New York, NY 10016