Rosa-Luxemburg-Stiftung, Regionalbüro Genf

Oktober 10, 2020

Atlas der Staatenlosen

Rosa-Luxemburg-Stiftung

Daten und Fakten über Ausgrenzung und Vertreibung

Video, Artikel, Grafiken



Der Atlas der Staatenlosen informiert in 53 Grafiken und 6 thematischen Artikeln sowie 19 Länderbeispielen über die Situation von Staatenlosen weltweit. Jetzt herunterladen, bestellen (kostenlos) oder online lesen!

Laden Sie die PDF-Datei herunter oder bestellen Sie Ihr kostenloses Druckexemplar hier:

Der Atlas der Staatenlosen auf einen Blick:

Ein Interview mit Matthias Reuß (UNHCR-Regionalbüro in Bangkok, zuständig für Staatenlose im Raum Asien und Pazifik) zur Problematik der Staatenlosigkeit wurde am 8.10. in Deutschlandradio, Studio 9 ausgestrahlt (7:46 min) und kann hier nachgehört werden.

Ein Interview mit Eva Wuchold, Programmleitung Soziale Rechte in Genf und verantwortliche Redakteurin des Atlas, bei Radio Corax (10:42 min).

Ein Beitrag von Eva Wuchold im Podcast „Die Unsichtbaren Wie Staatenlose ohne grundlegende Rechte leben“ in der Sendung Nahaufnahme des Senders Bayern 2 des Bayrischen Rundfunks.


Artikel: Beiträge aus dem Atlas der Staatenlosen

Strategien: Rechte für die „Weltlosen“

Wer politisch handeln und an der Gesellschaft teilhaben will, muss ihr Mitglied sein. Doch Staatenlose sind davon ausgeschlossen – darum ist der Kampf gegen die Staatenlosigkeit einer für die Menschenrechte.

Von Kim Weidenberg


Geschichte: Neue Waffen: Aus- und Nichteinbürgerung

Mit der Entstehung der Nationalstaaten im 19. Jahrhundert beginnt auch die Nichteinbürgerung von Inländer*innen. Mit dem Ersten Weltkrieg setzt die Ausbürgerung ein. Sie war gruppenbezogen oder diente der individuellen Repression – oder beides. Im Nationalsozialismus war sie ein Aspekt des Holocaust.

Von Dietmar Bartz


Statistik: Politik mit und ohne Zahlen

Der Staat weiß vielleicht, dass es bei ihm staatenlose Menschen gibt, aber er weiß nicht, wie viele es sind, wo sie sind oder was sie brauchen. Sie sind unsichtbar, werden daher übersehen oder absichtlich ignoriert. Ein Paradebeispiel bietet der Libanon.

Von Samira Trad


Gesundheit: Auf der Suche nach den unsichtbaren Kranken

Ohne die richtigen Papiere kann es leicht passieren, dass Menschen die staatliche Gesundheitsversorgung vorenthalten wird. Sie sehen sich deshalb oft gezwungen, für teurere Privatärzte und Kliniken zu zahlen oder ganz auf medizinische Versorgung zu verzichten.

Von Proloy Barua


Malaysia: Fehler im Vielvölkerstaat

Einige Gewohnheitsrechte ihrer indigenen Völker, insbesondere die Eheschließungen, werden von der Regierung Malaysias nicht anerkannt. So führt die Missachtung von Bräuchen in die Staatenlosigkeit.

Von Linda Lumayag


Rohingya: Opfer einer Rassenhierarchie

An Myanmars Spitze stehen Burmes*innen, die anderen Ethnien des Vielvölkerstaates sind ihnen untergeordnet. Doch die muslimischen Rohingya werden ausgeschlossen. Die Folge: ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

Von Katherine Southwick


Assam: Kritik von allen Seiten

Mit einem neuen Staatsbürgerregister wollten antimuslimische Politiker*innen im indischen Bundesstaat Assam eine Massenausweisung von Muslim*innen nach Bangladesch auslösen. Doch die meisten Betroffenen sind Hindus

Von Subir Bhaumik


Irak: Am seltensten ist Frieden

Im Irak sind Menschen infolge vieler Konflikte staatenlos geworden. Vom Regime Saddam Husseins wurde Ausbürgerung als politische Waffe eingesetzt, und der „Islamische Staat“ existiert auf seinen Urkunden über den Personenstand immer noch.

Von Zahra Albarazi



Kuweit: Ein Leben voller Schikanen

Die Bidun, die Staatenlosen Kuwaits, stammen von Nomad*innen ab, die sich nach der Unabhängigkeit des Emirates nicht registrieren ließen. Jetzt stehen sie unberechenbaren Behörden gegenüber, die die meisten von ihnen für Illegale halten.

Von Christian Jakob


Syrien: Ein Kommen und ein Fliehen

Staatenlose Menschen sind in bewaffneten Konflikten oft besonders verletzlich, weil ihnen von allen Seiten Verdächtigungen und Verfolgungen drohen. Paradoxerweise kann ein Konflikt aber auch die Zahl der Staatenlosen verringern, wenn Regierungen versuchen, bestimmte Bevölkerungsgruppen zu befrieden

Von Thomas McGee



Palästinenser*innen: Neue Heimat unerwünscht

Eine Zweistaatenlösung mit Israel ist nicht in Sicht – und damit auch keine eigene Staatsangehörigkeit Palästinas. Wer keine andere Nationalität erwerben kann, bleibt als Palästinenser*in staatenlos.

Von Jaber Suleiman


Libanon: Die Regierung will lieber keine Lösung

Zur politischen und sozialen Diskriminierung von Frauen gehört, ihre Staatsbürgerschaft nicht an die eigenen Kinder weitergeben zu dürfen. So bleiben die Kinder staatenloser Männer staatenlos. Das ist auch im Libanon so – etwa, wenn sich die Vorfahren bei einer Volkszählung vor fast 90 Jahren nicht hatten registrieren lassen.

Von Samira Trad


Madagaskar: Ängste auf der großen Insel

Das Ende des Kolonialismus brachte vielen Ländern die Unabhängigkeit und ihren Bewohner*innen eine neue Nationalität. Aber einige blieben unbeachtet, darunter die Eingewanderten in den gerade unabhängig gewordenen Ländern.

Von Olivia Rajerison


Uganda: Ein Staat auch für die Wenigen

Eine Reihe kleiner indigener Gemeinschaften steht nicht auf der Liste, die festlegt, wer die Staatsvölker Ugandas sind. Um sich vor Staatenlosigkeit zu schützen, verleugnen die Ausgeschlossenen ihre Identität.

Von Johanna Katharina Seidl


Nomad*innen: Begrenztes Leben

Die verbreitete Vorstellung vom Staat und die Regelungen zur Staatsbürgerschaft basieren auf der Annahme, dass die Bürger*innen innerhalb fester Grenzen leben. Aber Millionen Menschen, insbesondere in den Trockengebieten Afrikas und Asiens, ziehen mit ihren Herden auf der Suche nach Wasser und Weideland von Ort zu Ort.

Von Bronwen Manby


Elfenbeinküste: Für Kaffee und Kakao

Die Elfenbeinküste hält für die Staatenlosigkeit im Lande, die auf starke Migration während der Kolonialzeit zurückgeht, ein restriktives und willkürlich angewandtes Staatsbürgerschaftsrecht bereit. Die ivorische Regierung will nun die daraus entstandenen Probleme bis 2024 lösen.

Von Nicola Liebert



Südafrika: Kinder fallen auch durch dichte Maschen

Die Verfassung Südafrikas ist so aufgeklärt und liberal wie in kaum einem anderen Land. Doch selbst hier geraten Tausende von Menschen in den Schwebezustand der Staatenlosigkeit oder werden in ihn hineingeboren. Kinder sind besonders gefährdet.

Von Sindisiwe Moyo


Dominikanische Republik: Herkunft Haiti

Fast einer viertel Million Menschen wollte die Dominikanische Republik die Staatsbürgerschaft aberkennen – sogar rückwirkend. Noch immer fürchten viele die Behörden.

Von Hans-Ulrich Dillmann


USA: Ungewisse Zukunft

Die Konservativen in den USA beschränken die Einwanderung und interpretieren das Territorialprinzip neu. Die Staatsbürgerschaft für im Land geborene Kinder soll künftig nicht mehr selbstverständlich sein.

Von David C. Baluarte


Inseln: Staaten im Untergang

Durch den Anstieg des Meeresspiegels und die Ausbreitung der Wüsten werden immer mehr Menschen von ihrem Land vertrieben. Klimageflüchtete laufen große Gefahr, staatenlos zu werden. Der rechtliche Rahmen für Staaten, in denen es künftig kein bewohnbares Land mehr geben wird, muss rechtzeitig geschaffen werden.

Von Graham Pote


Roma: Ganz am Rand

Keine Volksgruppe Europas ist so marginalisiert wie die der Roma. Der Zerfall der sozialistischen Länder ergab ein weiteres Problem: fehlende Ausweispapiere.

Von Vladan Jeremić


Baltische Staaten: Zweifel an der Loyalität

Die drei baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen waren zwischen den beiden Weltkriegen unabhängig, wurden aber 1940 von der Sowjetunion annektiert. Nach der Auflösung der UdSSR begannen sie mit dem Wiederaufbau der Nationalstaaten und ihrer nationalen Identitäten. Dies erklärt ihre unterschiedlichen Strategien hinsichtlich der Staatsbürgerschaften.

Von Aleksandra Kuczyńska-Zonik


Europa: Schatten der Vielfalt

Der politische Wille, die Staatenlosigkeit in Europa zu beenden, lässt nach. Doch es gibt auch Fortschritte. Auffällig ist, dass über Staatenlose diskutiert wird, sie selbst aber kaum Gehör finden.

Von Chris Nash


Konventionen: Papier macht ungeduldig

Staaten gewähren Personen ihre Staatsangehörigkeit, aber sie folgen dabei unterschiedlichen Regeln. Zudem wenden sie diese Regeln mitunter in einer Weise an, die manche Menschen zu Staatenlosen macht. Das Völkerrecht hat versucht, die Lücken zu schließen, aber weniger als die Hälft e der Länder der Welt hat sich diesem Vorhaben angeschlossen.

Von Matthias Reuß


IBelong: Kleine Schritte rund um die Welt

Staatenlosigkeit ist häufig unsichtbar. Sie betrifft Menschen, die nicht wählen können und die oft am Rande der Gesellschaft oder in abgelegenen Regionen leben. Eine Kampagne unter Leitung des UNHCR versucht, dies zu ändern, indem sie für das Thema sensibilisiert und auf Verbesserungen drängt. Hier werden ihre ersten Erfolge vorgestellt

Von Melanie Khanna


Grafiken: Alle Infografiken aus dem Atlas der Staatenlosen


Alle Infografiken zum Download


Dieser Beitrag steht unter folgender Urheberrechtslizenz: CC-BY 4.0

Weitere Atlanten


Verbunden