14 Nov. 2017

COP23: UN-Klimakonferenz in Bonn

Vom 6. bis 17. November treffen sich Delegierte aus aller Welt in Bonn, um an der 23. Sitzung der Vertragsstaatenkonferenz  zur Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (COP 23) teilzunehmen. Die Vertragsstaatenkonferenz trifft sich einmal im Jahr, um die Umsetzung des UN-Klimaabkommens zu überprüfen sowie Strategien und Rechtsmittel zu diskutieren, die zur Reduzierung von CO2-Emissionen beitragen und den Klimawandel aufhalten können. Die diesjährige Konferenz findet unter veränderten Vorzeichen statt, nachdem im Juni diesen Jahres US-Präsident Donald Trump den Ausstieg aus dem globalen Klimaabkommen von Paris angekündigt hat, den die Vereinigten Staaten 2015 gemeinsam mit fast 200 anderen Ländern unterzeichnet hatten. Der Ausstieg stellt einen Wendepunkt für das unverbindliche Abkommen dar, das vor zwei Jahren in Paris erreicht worden war. Zwar kann Trump das Klimaabkommen durch seinen Rückzug nicht stoppen, doch hat die Vorgehensweise der USA das Abkommen deutlich geschwächt. Wir müssen uns daher fragen, wie Emissionen zu reduzieren und die Auswirkungen des Klimawandels zu minimieren bzw. umzukehren sind, wenn sich einer der weltweit größten Klimasünder nicht an diesen Bemühungen beteiligt. Wie bereits bei den vorangegangenen Klimakonferenzen werden sich auch dieses Jahr wieder zivilgesellschaftliche Akteure, darunter die Rosa-Luxemburg-Stiftung, für die bestmögliche Umsetzung des Pariser Abkommens stark machen, nächste Schritte diskutieren und sich im globalen Kampf gegen den Klimawandel mit anderen Akteuren vernetzen. Die Rosa-Luxemburg-Stiftung wird sowohl im Rahmen der offiziellen zivilgesellschaftlichen Räume (in der „Bonn Zone“) der UNFCCC als auch beim alternativen Klimagipfel, dem People’s Climate Summit (3.-7. November), mehrere Veranstaltungen ausrichten. Unser Programm beinhaltet Themen wie Energiedemokratie, Kampf gegen Extraktivismus, Gerechtigkeit in der Energiewende, örtliche Bestrebungen gegen den Klimawandel und die geschlechtergerechte Umsetzung des Klimaabkommens. Gemeinsam mit der Initiative Trade Unions for Energy Democracy (TUED) und dem Murphy Institute der City University of New York (CUNY) wird das New Yorker Büro der Rosa-Luxemburg-Stiftung Gewerkschaftsführer aus dem globalen Norden und Süden mit Bündnispartnern zusammenbringen, die sich für eine nachhaltige Energiewende und eine Neuordnung des globalen Energiesystems einsetzen. Unser Augenmerk liegt auf den Möglichkeiten einer radikalen Umgestaltung der Energieversorgung hin zu einem staatlich-kommunalen und demokratisch organisierten Energiesystem, das die Rechte von Arbeitern und Gemeinden schützt. Außerdem unterstützen wir, gemeinsam mit unserer Partnerorganisation MADRE, die Teilnahme einer Delegation indigener Frauen aus Kenya an der COP23. Edna Kapyoyo, Margaret Cherop Nguratiang, Alice Lesepen und Naiyan Kiplagat  werden sich dafür einsetzen, dass die Bedürfnisse indigener Frauen und Gemeinden von anderen Delegationen und Vertretern zivilgesellschaftlicher Organisationen wahrgenommen werden. Offizieller Side Event der Rosa-Luxemburg-Stiftung: Der Beitrag örtlicher Kämpfe für Klimagerechtigkeit zu einer gendergerechten Umsetzung der UNFCC Dienstag, 14. November, 11:30-13:00 Uhr Ort: COP23, Bonn Zone, Meeting Room 4 In diesem Side Event stellen Aktivistinnen lokale Perspektiven auf „smarte“ Landwirtschaft und Instrumente der Klimafinanzierung vor, die mit den laufenden Verhandlungen rund um das Thema mit dem Klimawandel verbundener Schäden und Verluste (Loss & Damage) verbunden sind. Wir werden darüber diskutieren, wie sich klimafreundliche Lösungen, die für lokale Gleichberechtigung und Gendergerechtigkeit sorgen, durch die internationale Klimapolitik besser gefördert werden können und wie sich verhindern lässt, dass falsche Lösungen weiter befördert werden. Mit Ndivile Mokoena (GenderCC Southern Africa, Südafrika), Dinda Nuur Annisaa Yura (Solidaritas Perempuan, Indonesien), Melissa Moreano (Critical Geography Collective, Ecuador), Dr. Till Bender (Rosa-Luxemburg-Stiftung, Deutschland) und Sabine Minninger (Brot für die Welt, Deutschland). Dieses Side Event wird in Zusammenarbeit mit GenderCC und LIFE ausgerichtet.


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