Mai 5, 2015

Den Wandel Organisieren: Eine Best-Practice-Studie zum Modell des „Transformative Organizing“ in den USA

Rosa Luxemburg Stiftung - New York

In den Vereinigten Staaten formiert sich gegenwärtig eine neue Bewegung für soziale Veränderung: Im September 2014 zogen mehr als 400 000 Menschen – angeführt von Arbeitslosen, Indigenen und anderen People of color – durch New York und forderten entschlossenes Handeln zur Bekämpfung der Klimakrise. Von Oakland über Ferguson bis Brooklyn demonstrieren viele Tausende unter dem Hashtag-Banner #BlackLivesMatter gemeinsam für die Rechenschaftspflicht der Polizei und gegen die rassistische Gewalt des US-Strafrechtsystems. Niedriglohnempfänger beginnen, sich zu organisieren, und in Staaten und Kommunen im ganzen Land haben die Bürgerinnen und Bürger beständig und mit großer Mehrheit für die Erhöhung des Mindestlohns gestimmt. Die Zeiten scheinen – wie so häufig – düster, doch diese Hoffnungsfunken offenbaren neue Möglichkeiten der Veränderung.

Obgleich diese Proteste und Kampagnen, insbesondere in der Berichterstattung der Mainstream-Medien, spontan und vorübergehend zu sein scheinen, sind sie allesamt das Ergebnis jahre- bzw. gar jahrzehntelangen geduldigen Organisierens. Wie kann die – oftmals lokale und immer konkrete – Arbeit des Organisierens an unseren Arbeitsplätzen und in unseren Stadtteilen zu einer „Bewegung von Bewegungen“ werden, die wir für den Aufbau einer auf Solidarität, Gleichheit, Freiheit, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit basierenden Gesellschaft benötigen?

In seiner ersten Studie für das New Yorker Büro der Rosa-Luxemburg-Stiftung mit dem Titel “Fordert alles” stellte Steve Williams das Modell des Transformative Organizing vor. In der vorliegenden Publikation untersucht er nunmehr die Anwendungen dieses Modells anhand von vier Best-Practice-Organisationen, die eine Orientierungshilfe für Organizer sein sollen bei ihren Anstrengungen, eine Bewegung aufzubauen, die Kapitalismus, Patriarchat und weiße Vorherrschaft herausfordert.

Williams ist Koordinator von LeftRoots, einem bundesweiten Netzwerk linker Aktivisten aus Basisbewegungen, die eine verbindende Strategie zur Befreiung entwickeln wollen. Williams ist seit vielen Jahren selbst Organizer in der Bay Area, wo er auch die Organisation POWER (People Organized to Win Employment Rights) gegründet und geleitet hat. Zusammen mit NTanya Lee betrieb er außerdem das „Ear to the Ground Project“, eine landesweite Studie zum linken Organizing in den Vereinigten Staaten.

In “Demand Everything,” Williams points out that societal transformation cannot be accomplished by adhering to the same old authoritarian, undemocratic, white male, middle-class dominated politics. In this paper, he considers several organizations that are working on the ground to move us forward in a truly progressive manner. Each of them has something critical to teach us about how we can better come together to challenge an unjust, undemocratic, and unsustainable status quo.


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