September 12, 2010

Von Revolution Bis Koalition: LInke Parteien in Europa

Rosa Luxemburg Stiftung - New York

In den vergangenen Jahren hat sich die europäische Parteienlandschaft grundlegend verändert. Zu den Gründen dieser Entwicklung zählt erstens der Umstand, dass sich viele soziale Milieus aufgelöst haben – und mit ihnen die zuvor bestehende, oft lebenslange Identifikation der Bürgerinnen und Bürger mit einer Partei. In der Folge ist der Anteil von Wechselwählern erheblich gestiegen. Zweitens verzeichnen viele europäische Länder einen rasanten Aufstieg rechtsradikaler und neofaschistischer Parteien. Und drittens haben die Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise das politische Gefüge gerade in den am stärksten betroffenen Ländern, allen voran in Griechenland, massiv erschüttert.

Dieser Umbruch hat auch die linken Parteien erfasst. Vor dem Hintergrund der sich stark unterscheidenden jeweiligen nationalen Bedingungen und politisch-kulturellen Traditionen hat sich das Gesicht der linken Parteien jenseits der Sozialdemokratie stark verändert. Dabei reicht das Spektrum von linkssozialistischen über linkslibertäre und grün-alternative Formationen bis hin zu mehr oder minder traditionell kommunistischen Parteien.

Das hier präsentierte, 2011 veröffentlichte Buch analysiert die europäische Linke auf zwei Ebenen. Im ersten Teil diskutieren sechs vergleichende Beiträge länderübergreifend wichtige Themen, darunter die Fragmentierung und den Pluralismus von Linksparteien in Europa, ihre aktuellen Themen und internen Debatten, ihre europapolitischen Positionen, sowie Mitglieder und Elektorate.

Im zweiten Teil folgt eine exemplarische Analyse von 13 Parteien, die das breit gefächerte Spektrum der europäischen Linken abbilden. Hier geht es um die Entwicklung der Parteien, ihr Politik- und Selbstverständnis, ihre organisatorische Struktur, Strategie und Programmatik sowie um ihre aktuellen Gebrauchswert.


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